Im Artikel genannte Geräte

  • Nitehog Python

    Ursprünglicher Preis war: 2.179,00 €Aktueller Preis ist: 1.929,00 €.
  • NITEHOG Viper

    Ursprünglicher Preis war: 2.999,00 €Aktueller Preis ist: 2.549,00 €.

Wissenswertes

  • Die beiden neuen Nitehog-Geräte setzten auf Microbolometer-Detektoren – Zum Branchen-Standart entwickelt sich jedoch immer mehr die Vanadium-Oxid-Technologie (VOx-Detektoren)
  • Das Viper dürfte für viele Jäger interessant sein für die Pirsch: Geringes Gewicht und ausreichend Leistung für kurze / mittlere Distanzen

Im Test: Nitehog Python und Nitehog Viper

Nitehog Viper Testbericht Headerbild

Nitehog hat sich im Wärmebild-Vorsatz Segment einen Namen gemacht: Hohe Wiederholgenauigkeit und robuste Geräte zeichnen Nitehog Wärmebildvorsatzgeräte aus. Nun hat der Hersteller zwei neue Geräte vorgestellt. Interessant dabei: Es ist auch ein reines Beobachtungsgerät dabei

Inhaltsübersicht

VENARI Jagdtechnik hat zum Zeitpunkt des Kurz-Tests der Geräte in diesem Artikel sowohl das Nitehog Python als auch das Nitehog Viper und entsprechende Vergleichsgeräte (Xeye CML25, Xeye CTP13) vorliegen.

Worum es geht? Nitehog legt nach!

  • Nitehog war bisher im Wärmebild-Preissegment ab 4.000,- EUR vertreten. Geräte wie das Chameleon und Caiman sind bei Jägern beliegt und zeichnen sich durch äußerst robuste Technik und hohe Wiederholgenauigkeit aus. Nun stößt der Hersteller mit dem Viper in das Mittel-Klasse-Preissegment für Wärmebildvorsatzgeräte vor. Hierzu wurde das NITEHOG TIR-M35 AC Viper vorgestellt: 

Eigenschaften des Nitehog Viper

  • Erkennung ab 1.380m Reichweite
  • äußerst geringes Gewicht (rd. 300g mit Akku, ohne Adapter) 
  • Dual-use: Das Gerät lässt sich sowohl als Beobachtungsgerät als auch als Vorsatzgerät nutzen (wobei wir grundsätzlich 2 Geräte für die jeweilige Aufgabe empfehlen!)
  • Leistungs-Daten die effektives Antragen auf bis zu 200m erwarten lassen
  • Akkulaufzeit ca. 3h
  • Besonderheit: Wechselakku-System mit Akkus Typ 18650

Das Viper wurde mit Blick auf Kompaktheit und geringes Gewicht entwickelt. Durch den besonders kleinen Formfaktor und die rd. 300g Gewicht ist das Viper als Vorsatzgerät für die Pirsch prädestiniert. Das Geringe Gewicht sorgt dafür, dass der Schwerpunkt der Waffe so wenig wie möglich beeinflusst wird. Dadurch eignet sich das Gerät gerade für die Pirsch.

Die Produktpalette von Nitehog neben dem Viper noch durch das Pyhton verstärkt. Hierbei handelt es sich um ein reines Beobachtungsgerät (Handgerät / Wärmebildkamera). 

Eigenschaften des Nitehog Python

Das Python von Nitehog ist eine Wärmebild-Handkamera. Als Beobachtungsgerät kann es nicht auf eine Zieloptik montiert werden, sondern dient als eigenständiges Beobachtungsgerät, zum Abglasen des Waldrandes und Ansprechen und hat u.a. folgende Eigenschaften: 

  • Erkennung ab 750m Reichweite
  • Geringes Gewicht von 300g
  • Kompakter Formfaktor – perfekt für die Jackentasche
  • Akkulaufzeit ca. 5h
  • Besonderheit: Wechselakku-System mit Akkus Typ 18650

Ebenso wie das Viper so ist auch das Python besonders kompakt und leicht. Durch den kleinen Formfaktor kann man das Gerät gut in der Jackentasche oder mit dem Umhänge-Gurt mitführen ohne das es stört. Dabei erhält der Jäger Erkennungsreichweite von bis zu 750m sowie Ansprechen je nach Wild ab ca. 175m Reichweite.

Überblick über unseren Kurz-Test

Nitehog hat mit den beiden Geräten eine sehr kompakte Bauform vorgestellt. Die Geräte ähneln sich im Erscheinungsbild. Die Leistungen der Geräte unterscheiden sich aufgrund des größeren Objektivs des Vorsatzgerätes Viper jedoch deutlich. Gemein ist beiden Geräten das Wechsel-Akkusystem. Besonders hieran ist, dass Nitehog auf eine Eigenentwicklung in der Bauform verzichtet und man somit handelsübliche und kostengünstige Akkus Typ 18650 einsetzen kann.

Eigenarten der Geräte: Die neuen Nitehog Geräte fallen mit ein paar Eigenheiten im Vergleich zu anderen Wärmebildgeräten auf: 1) Die Geräte besitzten keinen Objektivdeckel - eher nachteilig, da die Objektive ggf. beim Transport verkratzen können. 2) die Geräte besitzen außerdem keinen Standby Modus. Wechselakku also nicht vergessen, bzw. zwischendurch gerne mal das Gerät ausschalten um Strom zu sparen

Das Vorsatzgerät Viper konnten wir im Schuß leider nicht testen. Andere Nutzer berichten jedoch von einem Nitehog-typischen guten Trefferbild und guten Vorkalibrierung der Geräte. Wie immer gilt natürlich - einschießen ist nötig und die Position des Adapters bitte genau markieren, um die Wiederholgenauigkeit zu gewährleisten.

Die Bildleistung des Nitehog Vipers überzeugt im Test: Das Bild ist sehr gut und kann sich im Vergleich zu den VOx-Detektoren anderer Hersteller behaupten.  Nuancen in der Wärme-Signatur von Tieren werden sehr schön wiedergegeben!

Das Nitehog Viper (Vorsatz) im Kurz-Test

Unsere Eindrücke im Test beschränken sich bisher auf die Bildleistung und die Bedienung des Gerätes. Der Schußtest folgt. Die von uns gesammelten Eindrücke lassen sich wie folgt zusammenfassen: 

  •  Das Viper ist ein kompaktes Gerät. Es ist deutlich leichter als typische Vorsatzgeräte und somit interessant für die Pirsch.
  • Es steht in Konkurrenz zu ebenfalls leichten Geräten, wie dem CML25 von Infiray Xeye.
  • Der Sensor des Viper ist mit 320 x 240px geringer aufgelöst als der des CML25.
  • Die Bedienung erfolgt über 3 Taster oben am Gerät (An/Aus, Kalibrierung, Helligkeit)
  • Die Fokussierung erfolgt über den außenliegenden Fokus vorne am Gerät – Drehung eher schwergängig
  • Das Wechselakku-System scheint robust zu sein. Sehr gut, dass Nitehog hier die großen 18650er Akkus verwendet!
  • Als Startzeit messen wir ca. 7,5 Sekunden – leider etwas lang vor dem Hintergrund, dass das Viper keinen Standby-Modus besitzt
  • Die Kalibrierung ist schnell und angenehm leise. Bei kaltem Sensor und Start etwas häufiger, im laufenden Betrieb dann seltener.
  • Der Blickwinkel des Viper ist auffallend eng. Mit 6,3°, bzw. rd. 10,8m Breite des Blickfeldes auf 100m Entfernung, hat das Gerät ein deutlich geringeres Blickfeld als z.B. ein Xeye CML25 (25,5m Breite). In der Vorsatzkonfiguration ist dies nicht allzu tragisch. Möchte man das Gerät als Beobachtungsgerät einsetzen, ist der Blickwinkel jedoch schon von Bedeutung.
  • Ein Video-Ausgang ist nicht mit an Bord – nicht tragisch, bei vielen Konkurrenz-Geräten ist dies jedoch der Fall.
  • Video-Aufnahme ist mit dem Viper nicht möglich – dies ist bei Konkurrenz-Geräten jedoch in der Regel auch nicht möglich.
Der Bildeindruck ist sehr gut und kann sich auch gegenüber den VOx-Detektoren anderer Hersteller behaupten. Lebewesen werden deutlich ausgezeichnet, Facetten (wie durch Fell) werden auf Distanz erstaunlich genau dargestellt. Moderne VOx-Detektoren haben in dieser Disziplin häufig eine bessere Leistung, nicht so beim Viper – auch auf Distanzen von über 100m ist eine facettenreiche Darstellung absolut gegeben. 

Zubehör zum Viper: Das Gerät kommt mit folgendem Zubehör: 2x 18650er Akku, 4fach Ladegerät (Nitecore) inkl. Auto-Ladekabel, Linsen-Pinsel, Reinigungstuch, Konter-Schraube, Umhänge-Schlaufe, Schutztasche mit Gürtel-Schlaufe, Garantie/Qualitäts-Zertifikat – Leider nicht dabei ist ein Objektivdeckel sowie ein Reduktionsring (für den Klemmadapter). Mögliche Alternativen zum Viper wären das Infiray CML25 (ebenfalls sehr kompakt und gute Leistung), das Guide TA435 (günstig und einfache Bedienung) und wenns etwas teurer sein darf – das Xeye CL42 (leistungsstark & bewährt).

Das Nitehog Python (Handgerät) im Kurz-Test

Das Python setzt ebenfalls auf das angenehm kompakte Gehäuse. Es liegt gut in der Hand und kann mit dem robusten Wechselakku-System punkten. Die von uns gesammelten Eindrücke lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  •  Das Python besitzt ein robustes Magnesium-Gehäuse und macht einen wertigen Eindruck. Das Okular ist aus Gummi und die Diptrien-Einstellung vorne am Okular lässt sich gut greifen.
  • Die Fokussierung über den Drehkranz vorne am Gerät gelingt gut.
  • Da Wechsel-Akku-System scheint robust zu sein. Durch die großen 18650er Akkus ist eine gute Akku-Laufzeit zu erwarten. Der Akkuwechel ist einfach, leise und schnell möglich. (2. Akku im Lieferumfang enthalten!)
  • Oben am Gerät besitzt das Python drei Taster. Bedienung und Menü sind übersichtlich
  • Seitlich am Gerät findet man Ösen für eine Umhängeschlaufe. Eine Stativ-Aufnahme findet sich leider nicht am Gerät.
  • Die Software-Ausstattung des Python ist leider etwas geringer als bei Konkurrenzmodellen um 2.000,- EUR. Video-Aufnahme, Wifi (WLAN) mit App-Unterstützung, Video-Ausgang und Heißpunktverfolgung sind leider nicht mit an Bord – für viele vmtl. nicht ausschlaggebend, es ist in der Preisklasse jedoch im Grund der Standart.
  • Kritikpunkt: Es gibt keinen Stand-By Modus. Das Gerät benötigt dies zwar vermutlich nicht so sehr wie andere Geräte, die keinen Wechsel-Akku besitzten, jedoch möchte der Jäger ggf. auch die Möglichkeit haben, die Licht-Abstrahlung des Displays zu unterbinden. Beim Python ist dies nur möglich, wenn ich das Okular zuhalte oder das Gerät ausstelle.
  • Ein Objektiv-Deckel ist leider nicht mit an Bord.

Die Bildleistung des Python liegt auf dem Niveau von Mittelklasse-Pulsar Geräten, welche ebenfalls Mikrobolometer einsetzen. Das Bild ist ausreichend für Kirrungsdistanzen. Im Vergleich zu aktuell gefragten Konkurrenz-Modellen (Xeye E3 Max V2, HIKmicro OH35) kann das Python jedoch nicht mithalten. Moderne VOx Detektoren leisten hier einfach mehr.
Für das Python sprechen die Kompaktheit des Gerätes und die bekanntliche Qualität von Nitehog Geräten. Das Magnesium-Gehäuse ist deutlich massiver ausgeführt, als typische Geräte chinesischer Hersteller. Somit ist es verständlich, dass Nitehog selbstbewusste 5 Jahre Hersteller-Garantie auf das Gerät gibt. Alternativ-Geräte für das Python wären Pulsar Axion XM30s (ähnliche Leistung, sehr robust), das Xeye E3 Plus V2 (sehr gute Bedienung und Ausstattung) sowie das HIKmicro OH35 (hohe Leistung).