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Im Artikel genannte Geräte
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InfiRay Outdoor CL42 V3 (2024)
Ab 1.499,00 €
Lahoux Horus Test - Wärmebildvorsatzgerät für die Jagd
Das “Horus” von Lahoux ist ein Wärmebildgerät der Oberklasse. Lahoux tritt mit dem Gerät in den Markt von Wärmebildvorsatzgeräten ein und richtet sich dabei an ambitionierte Jäger und Tierbeobachter. Im nachfolgenden Test wurde das Horus von uns auf Herz und Nieren geprüft.
Hinweis: Das Horus wird in zwei unterschiedlichen Leistungsstufen gefertigt. Der Unterschied liegt in der Sensibilität des Wärmebildsensors. Die Ausführung “Standart” kann Temperaturdifferenzen bis zu 60 Mikro-Kelvin wahrnehmen. Die höhere Ausführung “Elite” sogar bis zu 40 Mikro-Kelvin.
Der Test bezieht sich auf die Variante “Elite”.
Orientierung im Marktsegment: Wo steht das Horus?
Das Horus tritt im Markt für Wärmebildvorsatzgerät im Oberklasse-Segment an. Die Preise des Gerätes (Es gibt zwei Ausführungen, siehe oben) beginnen bei rund. 5.500 EUR. Damit konkurriert das Gerät preislich mit dem Nitehog TIR-M50XC Caiman X-CORE.
Die leistungsfähigere Ausführung “Elite” liegt preislich bei ca. 6.800 EUR, womit aktuell kein Konkurrenzprodukt auf einem ähnlichen Preisniveau liegt.
Technische Daten | Lahoux Horus | Nitehog Caiman X-Core | Xeye CL42 |
Preis (Juli 2020) | 5.550 / 6.800 EUR | 5.799 EUR | 3.499 EUR |
Sensor | 320x 256 | 640 x 480 | 384 x 288 Pixel |
Pixel-Pitch | 12 µm | 17 µm | 17 µm |
Brennweite | 40mm | 50mm | 42mm |
Display | 1.024 x 768 Pixel | 800 x 600 Pixel | 1024 ×768 Pixel |
Display Typ | OLED | AMOLED DCVGA | OLED |
Reichweite | |||
Entdeckung (lt. Hersteller!) | >1.300m | >1.500m | |
Identifizierung (lt. Hersteller!) | >440m | >300m |
Detektor | |
Auflösung | 320x 256 |
Pixel Größe | 12 µm |
Frequenz | 60 Hz |
Spektralbereich | 8-14 µm |
Empfindlichkeit(NETD) Standard Version | <60 mK |
Empfindlichkeit(NETD) Elite Version | <40 mK |
Optik | |
Linse | 40mm Ophir Germanium |
Relative Öffnung | F/1.0 |
Okular Durchmesser | 29 mm |
Sehfeld (hxv) | 5.5°x4.4° |
Focus bereich | 10m bis ∞ |
Vergrößerung (Digital) | 3x automatischer Zoom |
Elektronik | |
Batterie | 18650 3,7V aufladbare Lithium-Ion |
Batterie dauer | bis 12 Stunden |
Monitor | OLED |
Betriebsparameter | |
Temperaturbereich | -20°C bis 40°C |
Wasserdicht | IP67 |
Abmessungen | 148x70x74 mm |
Gewicht ohne Batterien | 0,45 kg |
Unboxing & erster Eindruck: Was ist beim Horus dabei?
Das Lahoux Horus wird in einem festen Karton mit guter Polsterung ausgeliefert. Entgegen vieler anderer Geräte wird es nicht in einem Koffer oder Tragetasche ausgeliefert. Auch das Zubehör ist im Vergleich zur Konkurrenz eher knapp bemessen. Das Horus wird mit folgendem Lieferumfang ausgeliefert:
- Leichte Schutztasche
- Reduktionsring & Schlüssel
- Typ 18650 Akku
- Ladegerät, Netzteil & Kabel
- Deutsche Bedienungsanleitung
Erster Eindruck zum Lahoux Horus
Verpackung: Das Horus kommt im matt-schwarzen edlen und festen Karton daher. Der Karton ist umfangreich ausgepolstert und die Zubehör-Teile übersichtlich angeordnet. Leider kommt das Gerät nicht in einem wertigen Tragekoffer oder mit fester Tragetasche vom Hersteller.
Haptik: Das Lahoux Horus macht einen wertigen Eindruck. Es ist erstaunlich kompakt (148x70x74mm) und mit 0,45Kg auch besonders leicht.
Die Bedienungs-Elemente sind übersichtlich angeordnet, jedoch nicht am Gerät beschriftet. Nach kurzer Eingewöhnung ist dies jedoch kein Problem.
Montage: Das Horus wird mit Reduktionsring ausgeliefert. Der Ring lässt sich leicht aufschrauben. Die Gewinde sind sehr gut gearbeitet. Auf den Reduktionsring wird nun der Klemmadapter geschraubt (nicht im Lieferumfang enthalten!) und fertig ist die Vorsatz-Lösung.
Fazit des "Ersten Eindrucks"
- Vorteile
- Wertiges Gehäuse
- Gut platzierter Fokus-Drehknopf
- Hilfreicher Zoom-Taster
- Nachteile
- Kein Koffer oder Tragetasche dabei
- Mageres Zubehör im Lieferumfang
Bedienung des Lahoux Horus
Tasten: Das Lahoux hat 3 Taster (OBEN: An/Aus | MITTE: Farbpaletten durchschalten [sowie Menütaste bei längerem Drücken] | UNTEN: Zoom-Taster) und einen Drehknopf (Fokussieren).
Menü: Das Menü ist sehr übersichtlich. Bis auf Helligkeitseinstellung und Anpassung der Granularität des Bildes gibt es nicht viel einzustellen.
Subjektiver Eindruck: Das Gerät startet schnell, ebenso reagiert es schnell auf Tastendruck. Die Farbpaletten lassen sich schnell durchschalten. Der Zoom-Taster reagiert sehr zügig.
Fokussierung: Die Fokussierschraube seitlich am Gerät ist gut platziert, lässt sich leicht und präziese justieren. Die Bedienung ist angenehmer, als der typische Fokussier-Ring vorne am Objektiv vieler Geräte. Bei diesen Lösungen muss “weit” nach vorne gegriffen werden, um zu fokussieren. Außerdem sind viele Fokussier-Ringe schlecht zu greifen. Lahoux hat hier die deutlich bessere Lösung gefunden.
Farbpaletten: Das Horus bietet folgende Farbpaletten: weiß / scharz / rot / Regenbogen. Die Tasten werden direkt mit der mittleren Taste umgeschaltet – kein öffnen des Menüs nötig. Dies ist sehr angenehm.
Fazit zur Bedienung
Die Bedienung ist leicht verständlich, das Menü ausreichend einfach zu bedienen. Da nicht allzu viele Einstellungen möglich sind, wird man im Revier eher selten ins Menü springen müssen.
Leistung - Wird das Horus dem hohen Anspruch in der Oberklasse gerecht?
Wir haben das Horus im Feld getestet – im Vergleich zum Xeye CL42
Verwendbare Optik: Lt. Hersteller können Vergrößerungen bis 10x verwendet werden. Das Sichtfeld beträgt 5,5 Grad x 4,4 Grad. Die Fokussierung ist ab 10m möglich.
Bildleistung: Die bildliche Darstellung der Wärmequellen ist sehr deutlich. Die Wärmebild Signatur des Wildes wird sehr stark herausgearbeitet. Im Vergleich zur Darstellung der Umgebung sind die Wärmequellen fast etwas überzeichnet.
Abstimmung der Farbpaletten (subjektiv): Auffällig ist, dass die Umgebung (Wald im Hintergrund, Bäume, kalte Umgebung) durch das Horus nicht allzu deutlich dargestellt werden. Wärmequellen (Wild) wird hingegen stark ausgezeichnet. Im Vergleich zum CL42 von Xeye ist die Umgebung weniger deutlich zu erkennen.
Aufnahmen
Nachfolgende Aufnahmen zeigen das Horus im Vergleich zum CL42. Die Distanz zum Wild beträgt ca. 130m.
Fazit & Empfehlung
Die Bedienung des Horus ist einfach. Das Gerät stellt die Wärmequellen gut dar. Die Leistung wird durch die ungewöhnliche Abstimmung der Farbpalette jedoch getrübt. Die Umgebung ist im Verhältnis zum Wild häufig schlechter auszumachen als mit der Konkurrenz (CL42, Nitehog Caiman Xcore).
Der Vorteil des Horus liegt in der überaus deutlichen Darstellung der warmen Bereiche des Wärmebildes. Wild ist somit sehr deutlich auch über große Distanzen auszumachen.
Nachteilig wirkt sich aus, dass das Terrain und die Umgebungsdarstellung (also die kälteren Bereiche des Wärmebildes) sich nicht ganz so gut einschätzen lassen.
Anmerkung zur Subjektivität: Jeder Jäger nimmt ein Gerät anders war. Einer bevorzugt dieses, ein anderer jenes Gerät oder Technologie (Wärmebild oder Nachtsicht). Unserer Meinung nach ist das Lahoux Horus für eine speziellere Zielgruppe ausgelegt, als z.B. ein Allround-Vorsatzgerät wie das CL42 von Xeye, mit dem sehr viele Jäger gut zurecht kommen.