Das heute erhaltene Gerät Xeye CL42 kann als Beobachtungsgerät sowohl auch als Vorsatzgerät* benutzt werden. Die Geräte von Xinfrared sind bekannt für Ihren hohen Kontrast und Bildschärfe – ein Thema, welches besonders für Vorsatzgeräte ein wichtiges Feature ist. Bei der Nutzung des Gerätes mit einer Fernoptik blickt man direkt auf den Bildschirm, jede kleine Unschärfe wird deshalb sofort sichtbar. Ein entsprechend hoch aufgelöster Bildschirm ist in diesem Gerät verbaut. Mit dem OLED 1024×768 Display konnten wir unsere externe Optik mit bis zu einer 5x fachen Vergrösserung nutzen.
Im Paketumfang ist eine schöne schlichte Optiktasche, das CL42 Gerät, die Kollimatorlinse für die Fernoptik und eine 2x Fach Vergrösserung für den Bildschirm. Diese beiden Adapter können einfach mechanisch getauscht werden. Zusätzlich spendiert der Hersteller ein DUAL-USB-Video-Kabel. Über das USB-C Videokabel kann eine Powerbank angeschlossen werden und das Video auf einem externen Monitor angeschaut werden.
Das Batteriefach ist beim CL42 einfach zu öffnen. Mit einem Klickverschluss sind die beiden Akkus in sehr kurzer Zeit gewechselt. Verwenden sollte man mit diesem Gerät wiederaufladbare Batterie. In unserem Test haben wir Batterien der Firma Nitecore 650mAh RCR123A verwendet. Das Gerät kann auch normale Batterien aufnehmen und wechselt die Spannung von 3.7 auf 3V. Aus unserer Erfahrung funktioniert das Gerät aber besser mit wiederaufladbaren Batterien. Das schont auch das Portemonnaie (Brieftasche).
Das CL42 überzeugt als Vorsatzgerät auf der ganzen Linie. Die Bedienung ist simple und auch in der Nacht einfach zu nutzen. Die Tasten oben am Gerät kann man gut ertasten ohne dass man diese direkt sieht. Die Menuoberfläche ist nicht zu überladen, sondern bringt alle essenziellen Funktionen auf die 3 oberen Tasten am Gerät. Bildtechnisch ist dieses Gerät fast so stark wie die E6 PRO von Xinfrared. Die 42mm Optik ist sehr fein zum Einstellen und bringt eine überraschende Schärfe auf den OLED Bildschirm. Einzig beim digitalen Zoom merkt man beim CL42 dann die Auflösung von 384x288Px. Der 2x Zoom ist gerade noch brauchbar, die 4x Vergrösserung mit 96x72px ist dann nicht mehr schön anzusehen. Wichtig zu wissen ist, dass das Gerät im festen Verbund mit einer Zieloptik und einer Waffe, eine Ausnahmebewilligung der Polizei braucht. Der Erwerb und Besitz als Beobachtungsgerät ist bewilligungsfrei.
Erster Beobachtungs-Test im Feld – Füchse mit dem CL42
Bei unserem ersten Live-Test um 10:00 Uhr Abends mit dem CL42 haben wir eine Temperatur von 18° C und eine Luftfeuchtigkeit von 45%. Beim Anschalten fällt uns gleich die hohe Sensitivität der Kamera auf. Grosse Tiere wie Kühe sind auch noch in 1-2km gut sichtbar. Kleinere Tiere wie Hasen und Füchse auf 500m. Die Kamera ist simple zu bedienen und der Fokus ist sehr fein einstellbar. Neben den verschiedenen Farbpaletten wie Weiss-Heiss / Schwarz-Heiss / Rot-Heiss / Colour verfügt das CL42 über einen sogenannten Kontrast-Filter. Diesen Filter kann man im Beobachtungsmodus sehr gut verwenden und die Bilder erscheinen noch deutlich kontrastreicher. Im Vorsatzmodus ist der Kontrastfilter nicht optimal da wir mit der Fernoptik direkt auf den Bildschirm schauen und eine zusätzliche Kantenschärfe zu verpixelt wirkt mit einer 5x Fachen Vergrösserung.
Die Kamera läuft mit unseren Batterien (Nitecore 650mah RCR123A) gemessene 3h. Ein zweiter Satz Batterien ist deshalb keine schlechte Idee. Diese sind dann aber ziemlich schnell gewechselt und das Gerät ist innert 10 Sekunden wieder betriebsbereit. Beim drücken der Powertaste können wir das Gerät in den Standby schicken. Beim wiederholten drücken ist das Gerät innert 1 Sekunde betriebsbereit. Im Test ist uns aufgefallen, dass die Akkudauer durch den Standby nicht deutlich vergrössert wird. Auf Anfrage beim Hersteller gibt dieser an, dass der grösste Stromverbrauch vom Kameramodul selber benötigt wird und im Standby nur der Bildschirm abgeschaltet wird. Wir nutzen bei unserem Test den Standby aber trotzdem sehr häufig damit die Bildschirmhelligkeit nicht wie eine Taschenlampe gegen den Boden oder unser Gesicht wirkt,
Bei unserem Test überzeugt das CL42. Wir sind begeistert von den kontrastreichen Bildern und schätzen die einfache und intuitive Bedienung. Kunden, welche ein Gerät multifunktional brauchen, kommen schwer an einem CL42 vorbei.
*Venari weißt deutlich darauf hin, dass zwar das genannte Gerät mit Optiken auf Jagdgewehren kompatibel ist, Wärmebildgeräte, die einen Bildwandler oder eine elektronische Verstärkung besitzen aber beim Erlegen von Wild laut Bundesjagdverordnung in Deutschland nicht erlaubt sind. Im europäischen Ausland ist es oftmals erlaubt. Allerdings dürfen Wärmebildgeräte als Beobachtungsoptik auf einer Jagd auch in Deutschland eingesetzt werden. Ein Verstoß wird mit Bußgeld und Entzug der Jagderlaubnis geahndet. Die Montage von Wärmebildgeräten auf Zielfernrohre / Schusswaffen ist nur mit behödlicher Genemigung zulässig.