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FXG50 / XG50? Was denn nun – Die Modelle sind baugleich. Der Unterschied ist lediglich, dass beim XG50 ein Okular im Lieferumfang enthalten ist, um es als Monokular zu nutzen. Beide Modelle können mit dem entsprechenden Adapter auch als Vorsatzgerät genutzt werden

Pulsar Krypton FXG50 / XG50: Ein Erfahrungsbericht

Pulsar Krypton Test Erfahrungen Blogbeitrag

Pulsar Krypton – wirklich von einem anderen Stern?

Lange haben wir darauf gewartet. Nachdem Pulsar Mitte letzten Jahres das neue Pulsar Krypton angekündigt hat, waren wir mehr als gespannt darauf, das Wärmebildvorsatzgerät von Pulsar, dessen technische Daten mit dem Helion 2 XP 50 Beobachtungsgerät vergleichbar sind und diese hinsichtlich des Pixelabstandes im Sensor sogar übertrifft, im Felde auszuprobieren. 

Unsere Geduld, und jene aller Interessierten wurde auf die Probe gestellt. Doch nun liegt es vor uns, in einer Pulsar-typisch, gut verarbeiteten Tasche für die Aufbewahrung. „Stars are late“ wie der Engländer sagt. Nun wollten wir wissen, ob das Pulsar Krypton tatsächlich ein STAR unter den Wärmebildvorsatzgeräten ist.

Inhaltsübersicht

Gehäuse, Haptik und Bedienelemente

Die Ähnlichkeit der Bauart des Pulsar Krypton Wärmebildvorsatzgerätes mit den digitalen Nachtsichtgeräten Pulsar FN 455 und dem Vorgänger Pulsar FN 135/155 ist nicht zu übersehen. Dennoch ist das Krypton ein kleinen wenig kompakter, als seine digitalen Verwandten, nicht zuletzt, weil kein Aufheller benötigt wird. Dennoch ist an der rechten Gehäuseseite eine Picatinnyschiene  angebracht, die darauf hoffen lässt, dass Pulsar in absehbarer Zeit einen kompatiblen Laserentfernungsmesser als Option anbieten wird, was eine mögliche Fehleinschätzung der Entfernung zum Ziel bei Nacht verhindert und die Gefahr von Fehlschüssen verringert. 

Durch das robust anmutende Gehäuse aus einem Magnesiumverbundstoff ist das Pulsar Krypton verhältnismäßig leicht. Dennoch gilt es für die Tageslichtoptik ca. 480g inklusive Adapter aufzunehmen, was jedoch sehr konkurrenzfähig ist, im Vergleich mit anderen Vorsatzgeräten, die zuweilen mit dem doppelten Gewicht zu Buche schlagen.

Die Bedienelemente sind wieder in der vom Pulsar FN 455 bekannten Raute auf der Oberseite des Krypton angeordnet. Die Tasten werden durch Erhebungen voneinander abgegrenzt , sind aber selbst haptisch nicht so leicht zu erfühlen, mit Handschuhen schon gar nicht. Geht man mit dem Finger jedoch von der zentrierten Erhebung auf dem Tastenfeld als Referenzpunkt aus, so findet man die richtige Funktion ohne weiteres.

Menüführung und Einstellmöglichkeiten

Das Hauptmenü ist durch die südliche Taste im Tastenfeld zu erreichen. Es ist übersichtlich und leicht zu bedienen. Die Optionsauswahl ist von überschaubarem Umfang. Die Entwickler von Pulsar vertrauen ihren Sensor-Algorithmen und lassen dem Jäger die Wahl der Helligkeit, des Kontrastes und vier Umgebungsvoreinstellungen. Felsen, Wald, Identifizierung und Benutzerdefiniert. Auch die Imageboost Funktion, welche das Bild vor allem bei schlechten Umgebungsbedingungen verbessern soll, kann hier aktiviert werden.

Die Wlan Verbindung zur Pulsar eigenen App Stream Vision wird genauso über das Menü gesteuert, wie die Trefferkorrektur. Darüber hinaus kann der Anwender die Sprache bestimmen und defekte Pixel korrigieren.

Insgesamt hat Pulsar das Menü übersichtlich gestaltet und den Funktions- bzw. Einstellungsumfang überschaubar gehalten

Abbildungsleistung: Gute Umgebungsdarstellung 

Wir waren ein klein wenig aufgeregt, als uns das erste Paket mit dem Pulsar Krypton erreichte. Zum einen aufgrund der beklagenswerten Lieferpolitik von Pulsar und der daraus resultierenden langen Wartezeit auf das Gerät. Zum anderen weil die technischen Daten erwarten ließen, dass Pulsar es geschafft haben könnte, die Abbildungsleistung ihres Helion 2 XP 50, welche bekanntermaßen hervorragend ist, auf ein Wärmebildvorsatzgerät zu übertragen. Das Pulsar Helion 2 XP 50 zeichnet sich dadurch aus, dass es vor allem im Modus black/hot eine absolut detaillierte und scharf abgegrenzte Darstellung des Wildkörpers- und somit ein klares Ansprechen des Wildes, auch auf Entfernungen etwas jenseits der 100m, erlaubt. Wir sprechen hier von der Unterscheidung zwischen Bache und Keiler auf diese Distanz, was durchaus als Benchmark zu bewerten ist.

Zurück zum Krypton. Gerät ausgepackt, Akku (IPS 7) geladen , mitgeliefertes Okular aufgesetzt und ab ins Revier.  Die Bedingungen waren für ein Wärmebildgerät ausgenommen gut. Insgesamt kalt, aber trocken. 

Wow……das Umgebungsbild ist unfassbar gut. Die Umgebungsdarstellung lässt nahezu eine Tiefenwahrnehmung zu und wir konnten feine Details der Objekte im Umfeld klar erkennen. Keine Wölkcheneffekte, keine Artefakte-oder Treppenbildung, das AMOLED Display liefert eine glasklare Umgebungsabbildung. Die Kombination aus großem Senor mit 640 x 480 Pixeln, einem Pixelabstand von 12 Mikron und einer Sensorempfindlichkeit von < 40 Mikrokelvin schaffen ein neues Bilderlebnis innerhalb dieses Anwendungsbereich von  Wärmebildtechnologie.

Darstellung des Wildkörpers

Dem Krypton gelingt es, das Argument gegen die Nutzung von Wärmebildtechnik, hinsichtlich der schlechten Erkennung von Hindernissen in der Visierlinie, deutlich zu entkräften. 

So detailreich die Abbildung der Umgebung ist, so verschwommen wirken im Gegensatz dazu die Zeichnungen von Wildkörpern. Sie wirken, unabhängig davon, welchen der verfügbaren Darstellungsmodi der Nutzer verwendet, black/hot oder white/hot, erheblich überstrahlt. Die Umrisse der Wildkörper werden bei weitem nicht so klar abgegrenzt, wie das beim Wärmebildbeobachtungsgerät Pulsar Helion 2 XP 50 der Fall ist, obschon dieses Gerät bei gleicher Sensorgröße doch noch einen größeren Pixelabstand von 17 Mikrometer besitzt. 

Dieser Umstand lässt sich durch Veränderung der Helligkeit und des Kontrastes, sowie die Auswahl einer anderen Umgebungsvoreinstellung nicht verändern. Diese Disziplin können andere derzeit noch besser.

 

Woran dies liegt können wir nur mutmaßen. Ist die Ursache im neuen XG Sensor zu suchen, oder ist lediglich die Sensorempfindlichkeit noch nicht richtig durch den Bildalgorithmus optimiert?  Pulsar ist dafür bekannt, die Software ihrer Produkte regelmäßig zu Pflegen und Updates bereit zu stellen, was darauf hoffen lässt, dass die Darstellung des Wildes weiter verbessert werden wird.

Zusätzliche Funktionen

Bei seinem digitalen älteren Bruder Pulsar FN 455 kommt es vor, dass der Bildschirm nicht ganz im Zentrum des Absehens im Zielfernrohr liegt. Dieses Phänomen hat keinen Einfluss auf die Treffpunktlage, zumal diese beim FN 455 auch korrigiert werden kann. Es ist eher kosmetischer Natur und verunsichert den Waidmann zumeist bei der ersten Nutzung des Gerätes. Pulsar behilft sich aufgrund dieser Erfahrung damit, dass der Klemmadapter zur Herstellung der Verbindung zwischen Krypton und Zielfernrohr nicht starr ist, sondern über einen arretierbaren   Kugelkopf verfügt, der die Ausrichtung des Bildschirmes in die Mitte des Absehens erlaubt. Dabei soll die Optische Achse erhalten bleiben. Wir empfehlen jedoch dringend auch das Pulsar Krypton vor der Nutzung für die Jagd einzuschießen.

Fazit zum Pulsar Krypton

Ist das Pulsar Krypton nun der Star unter den Wärmebildvorsatzgeräten seiner Preisklasse?

Wir denken noch nicht. Ein Sternchen ist es jedoch schon, weil es das Zeug zum Star hat. Wir gehen davon aus, dass Pulsar die Parameter für die Sensorleistung zu Gunsten der Darstellung der Wildkörper noch einmal anpassen wird. Dann wird das Krypton nahezu unschlagbar sein.

Bitte versteht uns nicht falsch!  

Wir klagen hier auf hohem Niveau. Das Pulsar Krypton steht mit an der Spitze hinsichtlich erlaubter und verfügbarer Wärmebildtechnologie zur zivilen / jagdlichen Nutzung als Vorsatzgerät in Deutschland. Geräte mit diesen Technischen Daten und der damit verbundenen Leistungsfähigkeit bilden aktuell den Premiumsektor ab. 

Da wir jedoch über ein Produkt sprechen, welches sein Produzent auf  sehr hohem technologischen Niveau angesiedelt wissen möchte und welches preislich sicherlich auch auf hohem Niveau einzuordnen ist, erwarten wir auch eine ausgewogene Bildleistung, die wir aktuell dem Pulsar Krypton nicht uneingeschränkt attestieren können.

Wem würden wir das Pulsar Krypton empfehlen?

Das Krypton würden wir Jägern empfehlen, die ihr Gerät einmal einstellen-, einschießen – und dann los gehen wollen, ohne ständig in die Tiefe verschiedener Untermenüs abtauchen zu müssen. Jäger, die eine einfache Bedienung und Handhabung schätzen, aber auf Spitzentechnologie Wert legen, finden im Pulsar Krypton einen ansprechenden Kandidaten.

Aktuell gehört unserer Ansicht noch ein wenig Vertrauen des Jägers in die Motivation zur Optimierung der Abbildungsbalance durch Pulsar dazu.

Die Firma Pulsar zeichnet jedoch dadurch aus, dass sie kontinuierlich an ihren Produkten arbeiten, um diese für den Kunden noch besser zu machen.

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