Menüführung und Einstellmöglichkeiten
Das Menü wird über die gut erreichbaren, gummierten Tasten auf der Oberseite aufgerufen und bedient. Die Tasten sind erhaben, lassen sich gut erfühlen und sind durch eine Art Gummigitter von einander abgegrenzt. Einzig die Größe der Tasten wäre diskutierbar. Diese könnten, unserer Meinung nach, ein wenig größer sein. Hat man sich mit dem Gerät vertraut gemacht- und die für sich passenden Einstellungen gefunden, verliert das zuvor genannte Argument an Bedeutung, da man nicht mehr so häufig in die Tiefe der Einstellungen vordringen muss.
Mit diesem Stichwort kommen wir zum Menü und den Anpassungsmöglichkeiten des GunTec GT Oberon. Alle Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten zu beschreiben würde hier zu weit führen. Es sei aber sei gesagt, dass das Gun-Tec GT Oberon erstaunlich viele Optionen bereitstellt, die es ermöglichen sowohl die Art der Darstellung zu individualisieren, als auch die Qualität der Abbildung entscheidend zu beeinflussen, was vor allem bei schwierigen Wetterbedingungen einen großen Vorteil darstellt. Neben bekannten Einstellmöglichkeiten des Kontrastes, der Helligkeit und der Farbpalette, können überdies die Sensorempfindlichkeit, die Sensorleistung und verschiedene Bildverbesserungsmodi über das Menü gesteuert werden. Auch ein Super-Kontrast-Anzeigemodus ist auswählbar, der insbesondere bei kalter – feuchter Umgebung die Bilddarstellung entscheidend verbessert und aus der bei Wärmebildgeräten bekannten „Waschküche“ (leicht verwaschene Bilddarstellung ohne allzu klare Konturen) noch eine sehr ansprechechende Abbildung zaubert.
Im Menü sehr leicht zu finden, ist die Option zur Justierung des GunTec GT Oberon. Dass Wärmebildvorsatzgeräte eingeschossen werden sollten, da im Grunde das Absehen auf einen Bildschirm gerichtet wird, ist unumstritten und im Vergleich zur analogen Röhrentechnik eher umständlich. Gun-Tec macht daraus eine Tugend und sieht vor, dass drei Waffen / Optiken mit ihrer jeweiligen Treffpunktlage gespeichert werden können, so dass der Jäger verschiedene Waffen seines Portfolios mit seinem Oberon nutzen kann, ohne dieses immer wieder justieren zu müssen.
Insgesamt erfordert der Umgang mit dem GunTecGT Oberon ein wenig technische Affinität, Auseinandersetzung mit dem Gerät und sicher eine gewisse Einarbeitungszeit, welche aber dadurch belohnt wird, dass dieses Wärmebildvorsatzgerät einer großen Spannweite thermischer Umgebungsbedingungen gewachsen ist.
Abbildungsleistung
Wie zuvor erwähnt, hält das Gun-Tec GT Oberon viele Optionen zur Optimierung der Abbildungsqualität vor und diese ist schlichtweg als hervorragend zu bewerten. Insbesondere die Darstellung der Umgebungsstrukturen, wie Bäume, Büsche, Pfäle usw., hebt sich von anderen Wärmebildvorsatzgeräten ab, auch wenn es kalt und feucht ist, was im Grunde für alle Wärmebildgeräte eine Herausforderung darstellt. Ob der Jäger nun 9+1 Farbpaletten braucht, sei einmal dahingestellt, aber sie bieten Raum zur Variation der Darstellung. Wir haben mit der klassischen Farbdarstellung weiß / heiß und schwarz/ heiß die nach unserer Ansicht optimalste Objektabgrenzung und Detaileinstellung erreichen können.
Das leicht zu erreichende Fokusrad ermöglicht eine problemlose Scharfstellung des Bildes und die wählbaren Bildoptimierungsmodi, welche über ein Schnellmenü zu erreichen sind, gewährleisten die rasche Anpassung der Darstellung, je nach Wunsch des Anwenders.
Zusätzliche Funktionen
Folgende Ausstattungen des Oberon, die in dieser Geräteklasse, bis zum jetzigen Zeitpunkt, ein Alleinstellungsmerkmal darstellen haben und besonders beeindruckt.
Der Entfernungsmesser (Laserrangefinder, kurz LRF) und die unterbrechungsfreie Kalibrierung (Shuterless Calibration)
Der LRF wird über eine separate Taste bedient. Ein Tastendruck, um ein Absehen in Form eines kleinen Rechteckes aufzurufen, ein weiterer Tastendruck, um die Entfernung zum anvisierten Objekt zu messen, welche dann im Display des Gun-Tec GT Oberon LRF angezeigt wird. Eine häufige Kritik bei der Verwendung von Wärmebildvorsatzgeräten, ist die Schwierigkeit Entfernungen richtig einzuschätzen und somit das Risiko von Fehlschüssen immens zu erhöhen. Der LRF des Oberon trägt wesentlich dazu bei, diesen Umstand entscheidend zu mindern.
Die unterbrechungsfreie Kalibrierung läuft im Hintergrund ab, ohne dass der Schütze davon etwas bemerkt. Ein Einfrieren des Bildes entfällt Der Schütze kann unterbrechungsfrei beobachten, ansprechen und seinen Schuss antragen, ohne befürchten zu müssen, dass im Moment der beabsichtigten Schussabgabe plötzlich das Bild stockt. Durch die im Gun-Tec GT Oberon LRF verbaute Shuterless Technologie wird diese Quelle für Fehlschüsse eleminiert.